Sri Lanka - Eine Liebeserklärung an die Perle des Indischen Ozeans

Eine Rucksackreise auf der Insel, die ihrem Namen mehr als gerecht wird: Die strahlend schöne!

Das alte Ceylon ... vor unserem Auge entsteht ein Mosaik safranfarben gewandeter Mönche, buddhistischer Klöster und Paläste, Teeplantagen und Sandelholz, dem Duft von Curry, Ingwer und Zimt. Sri Lanka bedeutet Strand und tropische Natur mit Wasserfällen und Wildparks in einzigartiger Pracht. Doch neben der erhabenen Schönheit der Natur, sind die freundlichen Bewohner die Seele des Inselparadieses.

Wir starten im März 2017 von München aus mit der Oman Air, drei Freundinnen, drei Rücksäcke und viel Vorfreude auf die nächsten drei Wochen.
Dann landen wir in Colombo - der Hauptstadt von Sri Lanka. Jetzt haben wir 65.000 Quadratkilometer Abenteuer vor uns. Und rund 2.400 Jahre, die wir durchleben. Von versunkenen Dschung  elstätten, zu den 80 Höhlentempeln in Dambulla nach Kandy, wo ein Eckzahn bewacht wird wie die Kronjuwelen. Im Nostalgie Zug zu den Teepflückerinnen im idyllischen Hochland, weiter an die Traumstrände im Süden. Zurück über kolonial Städte wieder in die Hauptstadt.
Und irgendwo dazwischen haben wir unser Herz verloren...

Wir lassen das hektische Colombo hinter uns und kommen in unserem ersten Hostel an. Wieder der magische Moment - wenn man das erste mal Sand zwischen den Zehen spürt. Denn unsere erste Station Negombo liegt am Meer und ist ideal um die Anstrengungen der langen Anreise abzuschütteln.

An den nächsten Tag haben wir keine großen Erwartungen, es steht uns eine Zugfahrt von 6 Stunden gen Norden bevor. Doch kaum haben wir unsere Sitzplätze in der dritten Klasse zwischen einer singhalesischen Großfamilie eingenommen - beginnt das Staunen. Denn auf Sri Lanka sind Reisetage ein echtes Highlight. Wir bekommen nicht genug von der spektakulären Landschaft die langsam (also wirklich langsam) an uns vorüberzieht. Als wir ankommen, steigen wir ziemlich gesättigt aus - denn wir haben uns nicht nur an der malerischen Kombination aus Regenwald, Teeplantagen, Tempel und kleinen Dörfern sattgesehen - wir sind auch um ein paar kulinarische Erlebnisse reicher. An jedem Stopp steigt ein neuer fliegender Händler ein - der unbekannte Köstlichkeiten anbietet.

Am nächsten Tag erkunden wir die erste Station des Kulturdreiecks. Was man dazu wissen muss: Etwa 400 Jahre v. Chr. schmuggelten seine Anhänger aus Indien einen Zweig des Baumes nach Anuradhapura, unter dem Buddha die Erleuchtung erlangt hatte. Eine Pappelfeige. Die steht noch und ist heute die bedeutendste Pilgerstätte der Stadt. Einst die erste Hauptstadt Sri Lankas, neuntgrößte der Welt, dann versunken im Dschungel, ist Anuradhapura wieder religiöses Zentrum mit unschätzbaren Kulturgütern und den ausgegrabenen Prunkstücken einer heroischen Vergangenheit. Hautnah erleben wir dies auf einer Tuk Tuk Tour durch die Jahrhunderte.

Dann ist es Zeit, aktiv zu werden: Wir erklimmen zahlreiche Treppenstufen hinauf zum nahen Mihintale – dem Ort, der als Geburtsstätte des Buddhismus auf Sri Lanka gilt. Wir besichtigen das Kloster und die Meditationshöhlen der ersten Mönche der Insel und genießen vom Gipfel des Missanka-Hügels einen atemberaubenden Sonnenuntergang.

Wildlife - Wir starten zu unserer Safari im Kaudulla National Park. Wieder ein Tipp, denn dieser Park ist kleiner als der Yala oder der Udawalawe-Nationalpark. Dem entsprechend gibt es hier viel weniger Touristen aber dafür umso mehr Elefanten. WOW wir kommen hautnah an die Dickhäuter ran. So viele das wir sie gar nicht zählen können.

In Sigiriya angekommen, beziehen wir das "Jungle Vista Hostel"  eine Unterkunft die man wirklich jedem Backpacker empfehlen kann. Die Felsenfestung Sigiriya, 200 Meter senkrecht, mit Lustgärten und Wolkenmädchen sind defintiv einen Besuch Wert. Zum Sonnenaufgang zieht es uns auf den Pidurangala Rock. Mein Tipp -  Der Aufstieg lohnt sich mehr als auf dem berühmteren "Löwenfelsen". Auf dem Plateau liegt dir die Landschaft zu Füßen und du hast von hier aus die wohl beste Sicht auf den Sigiriya-Felsen. Einen schönen Nachmittag hatten wir in den Rosenquarz Bergen, der "Jathika Namal Uyana" Park nahe Dambulla. Es ist ein historischer Ort, da man hier Reste eines antiken Klosters gefunden hat. Doch vor allem ist Namal Uyana eine Naturschönheit.Es wurde dann auch richtig scharf - das Curry in Sri Lanka hat es in sich! Serviert wird es in vielen kleinen Schüsseln und es schmeckt unfassbar gut.

 

Nach einer weiteren eindrucksreichen Zugfahrt erreichen wir das verborgene Königreich in den Bergen - Kandy.
Wie versprochen: Buddha’s best. Sein linker oberer Eckzahn nämlich, gehütet wie sein verschollener Augapfel. Der Eckzahn aber ruht in Kandy unter dem goldenen Dach des Zahntempels. Zehn Sekunden, länger darf niemand die Schatulle betrachten, in der er sich befinden soll. Man sollte sich eine Unterkunft links oder rechts auf den Hügeln suchen - tolle Aussicht auf die Stadt. Mehr als eine Nacht bleiben wir aber nicht, von Kandy hatten wir uns mehr erwartet. 

Unsere Reise geht mit dem Bus weiter, im Zick Zack geht es noch höher hinauf ins Hochland. Überraschung: Sri Lanka hat Berge. Dort, wo sich sommers die englischen Ladys ins refreshing green zurückgezogen haben. Wir sind in Nuwara Eliya - Very british, das war es einmal. Aber ein Five o’clock tea mit abgespreiztem kleinen Finger ist immer noch in. Wie der Darjeeling als First Flush zur Krönung jeder Teetafel wird, ist nach unserem Besuch der Tea Factory kein Geheimnis mehr. Wir machen eine Tour durch den Hortons Plain Nationalpark bis zum "Ende der Welt" und wieder zurück. Auch eine Wanderung durch die Teeplantagen, und ein entspannter Nachmittag im Victoria Park dürfen nicht fehlen. Dann zieht es uns aber weiter, denn wir haben schon einen bestimmten Song im Ohr ... Ella Elle L'a

Ella im Hochland von Sri Lanka ist ein Backpacker Paradies! Zwar längst kein Geheimtipp mehr, aber >Oh mein Buddha< hier lässt es sich aushalten. Ella ist ein Ort zum Seele baumeln lassen. Wir bleiben drei Tage, besteigen den Little Adams Peak und auf dem Rückweg bestaunen wir noch die Nine Arche Brigde. Zurück zum legendären Party Hostel "Tomorrow Land" (Übernachtet wird in Zelten mit einem Hammer Ausblick) geht es rund 4 km an den Bahngleisen entlang.


 Zeit, wieder runterzukommen. Von fast 2.000 Metern auf null in fünf Stunden.Mehr Süden geht nicht mehr Traumstrand auch nicht, mehr Zuckerwasser schon gar nicht. Indischer Ozean. Türkisgrün und kuschelwarm. Sieben Tage Paradies. Unser erster Stopp ist Tangalle, dann geht es weiter nach Mirissa und Hikkaduwa. Für uns heißt das Beach Life pur, aber auch Yoga Turtle Watching und Surfen stehen auf dem Plan.

 Hinten raus noch ein Weltkulturerbe? Galle war mal der bedeutendste Seehafen Sri Lankas. Perser, Araber, Griechen, Römer, Inder. Zuletzt die Portugiesen, allerdings ziemlich gerupft von den Holländern, die aus Galle die Hauptstadt Niederländisch-Ceylons machten. Ganz zum Schluss die Briten. Von allen etwas lebt in der Altstadt weiter. Nicht zu vergessen die berühmten Stelzen Fischer - die sind zwar heute eine reine Touristen Attraktion, schön anzusehen sind sie aber trotzdem. Beim Sonnenuntergang über der Festungsmauer kann man die Geschichte der Stadt spüren. 

Selten habe ich mich so sehr von den ersten Minuten an in ein neues Land verliebt wie in Sri Lanka. Spätestens als der Himmel dann langsam anfängt sich rot zu färben und unsere Reise am breiten langen Strand von Bentota zu Ende geht, können wir es bestätigen. Sri Lanka - Du bist strahlend schön!


 

Photos: © Magdalena Wimmer
Istock 533056248, 471396710, 471396710, 579141550,542551560